Wien, 26. Juni 2025 – Die Österreicher:innen sind ein zufriedenes Volk – zumindest, wenn es um Beruf und Familiegeht. Doch wenn es um die Wirtschaft geht, wird die Stimmung plötzlich düstergrau. Das zeigt die aktuelle Befragung „So geht’s uns heute“ von Statistik Austria. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse für dich zusammengefasst – und verraten, wer besonders unter Druck steht.
Familie & Job: Die meisten sind happy – aber nicht alle!
59 % der Erwerbstätigen sind sehr zufrieden mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Klingt gut, oder? Aber: Wer besonders leidet – und wer entspannt ist:
Die Entspannten:
- Ältere Arbeitnehmer:innen (46–69 Jahre) – 64 % sind sehr zufrieden.
- Hochqualifizierte – 62 % fühlen sich wohl in ihrer Work-Life-Balance.
- Menschen ohne kleine Kinder – 61 % kommen gut zurecht.
Die Gestressten:
- Junge Erwachsene (18–25 Jahre) – nur 51 % sind zufrieden.
- Eltern mit Kindern unter 10 Jahren – nur 50 % schaffen den Spagat gut.
- Niedrigqualifizierte – nur 50 % fühlen sich wohl.
Warum? Junge Eltern und Geringverdiener:innen haben oft weniger Flexibilität, mehr finanzielle Sorgen – und keine Zeit für Pausen.
Geldsorgen: Jede:r Fünfte hat weniger Einkommen als vor einem Jahr
22 % der Österreicher:innen mussten 2025 mit weniger Geld auskommen als 2024. Besonders hart trifft es:
- Arbeitslose Haushalte – 50 % hatten Einkommensverluste!
- Geringverdiener:innen – 38 % mussten sparen.
- Familien mit 3+ Kindern – hier ging der Anteil der Betroffenen von 20 % auf 14 % zurück (eine der wenigen positiven Entwicklungen!).
Und wie fühlt sich das an?
- 11 % kommen „sehr schwer“ mit ihrem Einkommen aus.
- 31 % sagen: „Es wird immer schwerer!“ (Vorjahr: 35 % – eine leichte Besserung, aber immer noch alarmierend).
Wohnen: Miete frisst das Geld – vor allem für Arme und Arbeitslose
15 % der Österreicher:innen empfinden die Wohnkosten als schwere Belastung. Aber:
- Mieter:innen leiden stärker (22 % fühlen sich belastet) als Eigentümer:innen (nur 10 %).
- Arbeitslose Haushalte – 35 % kämpfen mit den Mietkosten!
- Geringverdiener:innen – 35 % haben massive Probleme.
Immerhin: Die Belastung ist leicht zurückgegangen (2024: 19 %, 2025: 15 %). Aber für vulnerable Gruppenbleibt die Situation kritisch.
Wirtschaftspessimismus: 2 von 3 Österreicher:innen erwarten eine Verschlechterung
64 % glauben, dass sich die Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten verschlechtern wird. Das ist ein massiver Anstieg gegenüber 2024 (damals: 55 %).
Die Folgen?
- 19 % erwarten weniger Einkommen in den nächsten Monaten.
- 33 % wollen große Anschaffungen streichen.
Warum so pessimistisch? Die Inflation, Energiekosten und globale Unsicherheiten machen den Menschen zu schaffen. Viele spüren: Es wird teurer – aber die Löhne steigen nicht im gleichen Maß.
Fazit: Österreich ist gespalten
- Einerseits: Die meisten sind zufrieden mit Job und Familie – besonders, wenn sie älter, kinderlos oder gut ausgebildet sind.
- Andererseits: Junge Familien, Geringverdiener:innen und Arbeitslose kämpfen mit Stress, Geldsorgen und Erschöpfung.
- Die Wirtschaftslage wird düstergrau gesehen – und das dämpft die Stimmung.
Was könnte helfen?
- Mehr Unterstützung für junge Familien (Kinderbetreuung, flexible Arbeitsmodelle).
- Bezahlbarer Wohnraum – besonders für Geringverdiener:innen.
- Lohnanpassungen, die mit der Inflation Schritt halten.
Alle Daten auf einen Blick
| Thema | Zahl | Trend |
|---|---|---|
| Zufrieden mit Work-Life-Balance | 59 % | stabil |
| Einkommensverluste (letzte 12 Monate) | 22 % | stabil |
| „Kommt schwer mit Einkommen aus“ | 11 % | leicht rückläufig |
| Wohnkosten als schwere Belastung | 15 % | rückläufig (2024: 19 %) |
| Erwarten wirtschaftliche Verschlechterung | 64 % | stark gestiegen (2024: 55 %) |
Mehr Infos:
Quelle: Statistik Austria, „So geht’s uns heute“ – Befragung 1. Quartal 2025 – Download


