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Fertilitätstrends im Fokus: Österreichs demografische Entwicklung

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Österreichs Fertilitätsrate und die zugrundeliegenden Trends bieten aufschlussreiche Einblicke in die demografische Entwicklung des Landes. Laut dem aktuellen Bericht „Society at a Glance 2024“ der OECD wurden im Jahr 2022 in Österreich 82.627 Babys geboren, was einer Gesamtfruchtbarkeitsrate (TFR) von 1,41 Kindern pro Frau entspricht. Diese Zahl liegt leicht unter dem OECD-Durchschnitt von 1,5 Kindern pro Frau.

Die Fertilitätsrate in Österreich ist seit den 1960er Jahren tendenziell niedriger als im OECD-Durchschnitt. Ein bemerkenswerter Rückgang wurde 1985 verzeichnet, als die Gesamtfertilitätsrate auf 1,5 sank und seither auf diesem Niveau verharrt. Im Vergleich dazu fiel die durchschnittliche Fertilitätsrate in den OECD-Ländern kontinuierlich von 1960 bis 2002, bevor sie in den frühen 2000er Jahren einen leichten Anstieg erlebte und 2022 auf einen historischen Tiefstand von 1,5 fiel.

Einflussfaktoren auf die Fertilität

Die Entscheidungen zur Familiengründung werden durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Wichtige Einflussgrößen sind unter anderem:

  • Beschäftigung und Arbeitslosigkeit: Die Erwerbssituation von Männern und Frauen spielt eine entscheidende Rolle bei der Familienplanung.
  • Finanzielle Unterstützung: Maßnahmen wie bezahlter Elternurlaub und Kinderbetreuungshilfen tragen erheblich zur Entscheidung bei, Kinder zu bekommen.
  • Wohnkosten: Hohe Wohnkosten können die Entscheidung zur Familiengründung verzögern.
  • Soziale Normen und Werte: Die gesellschaftlichen Einstellungen zur Familiengründung und Kindererziehung haben ebenfalls einen wesentlichen Einfluss.

In Österreich hat sich das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt von 28,2 Jahren im Jahr 2000 auf 31,2 Jahre im Jahr 2022 erhöht, was auf eine Verzögerung bei der Familiengründung hinweist. Diese Entwicklung liegt knapp über dem OECD-Durchschnitt.

Kinderlosigkeit und Geburtenmuster

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die zunehmende Kinderlosigkeit. Etwa 20 % der in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren geborenen Frauen in Österreich bleiben dauerhaft kinderlos. Dies spiegelt einen größeren Trend innerhalb der OECD wider, wo die Kinderlosigkeit ebenfalls zugenommen hat, jedoch mit länderspezifischen Unterschieden in Bezug auf Zeitpunkt und Ausmaß.

Wie steht Österreich im internationalen Vergleich da?

Ein Blick auf die Indikatoren zeigt, dass Österreich in mehreren Bereichen unter dem OECD-Durchschnitt liegt. Dies betrifft nicht nur die Fertilitätsrate, sondern auch andere soziale Indikatoren wie das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt und den Anteil der dauerhaft kinderlosen Frauen.

Dazu gibt es einene Impulsvortrag von Monika Queisser, OECD, und anschließende Diskussion mit Silke Borgstedt, SINUS-Institut, Matthias Doepke, London School of Economics and Political Science (LSE), C. Katharina Spieß und Martin Bujard, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) Moderation: Nicola Brandt, OECD.

Ausblick und weiterführende Informationen

Der vollständige Bericht „Society at a Glance 2024“ bietet eine detaillierte Analyse der Fertilitätstrends in Österreich und vergleicht diese mit anderen OECD-Ländern. Die umfangreichen Daten und Grafiken liefern wertvolle Einblicke in die demografischen Entwicklungen und die Herausforderungen, vor denen Österreich steht.

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