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Wohlbefinden von österreichischen Jugendlichen in Schule und Lehrbetrieb

Foto von Philippe Bout auf unsplash.com
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Das Wohlbefinden von Jugendlichen in Österreich, sei es in der Schule oder im Lehrbetrieb, ist ein zentrales Thema, das tiefgreifende Auswirkungen auf ihre kurz- und langfristige Lebensqualität hat. Die neueste Erhebung aus dem Schuljahr 2021/22, dokumentiert im HBSC-Factsheet 04, bietet wertvolle Einblicke in die Zufriedenheit und die psychische Gesundheit der jungen Menschen in diesen Lebensbereichen.

Zufriedenheit in Schule und Lehrbetrieb

Die Ergebnisse zeigen, dass etwa 80 % der Schüler:innen gerne zur Schule gehen. Allerdings variiert diese Zufriedenheit stark je nach Schulstufe und Geschlecht. Während in der 5. Schulstufe noch mindestens die Hälfte der Schüler:innen angibt, dass es ihnen sehr gut in der Schule gefällt, sinkt dieser Anteil ab der 7. Schulstufe signifikant. Besonders in der 11. Schulstufe sind die positiven Bewertungen bei Mädchen deutlich geringer. Interessanterweise schneiden Lehrlinge im Vergleich zu gleichaltrigen Schüler:innen besser ab, wenn es um die Zufriedenheit mit ihrem Lehrbetrieb geht.

Schul- und Betriebsklima

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Wohlbefindens ist das Klima in Schule und Lehrbetrieb. Hierbei zeigt sich, dass etwa 80 % der Schüler:innen die Beziehungen zu ihren Mitschüler:innen als gut bis sehr gut bewerten. Allerdings nehmen die positiven Bewertungen der Beziehungen zu den Lehrkräften ab der 7. Schulstufe ab. Im Lehrbetrieb empfinden 64 % der weiblichen und 73 % der männlichen Lehrlinge das Betriebsklima als angenehm, wobei der Migrationshintergrund keinen signifikanten Einfluss auf diese Bewertungen hat.

Belastungen und psychische Gesundheit

Die Studie hebt hervor, dass die Belastungen durch schulische Anforderungen seit 2014 gestiegen sind, insbesondere bei Mädchen. Je höher die Schulstufe, desto stärker fühlen sich die Schüler:innen belastet. Bei den Lehrlingen sind vorwiegend körperliche Belastungen und Stressfaktoren wie Zeitdruck und Überforderung präsent.

Besonders besorgniserregend ist der Zusammenhang zwischen hoher Belastung und psychischen Problemen: Schüler:innen, die sich durch schulische Anforderungen stark belastet fühlen, zeigen deutlich häufiger Anzeichen von depressiver Verstimmung und niedriger Lebenszufriedenheit. Ähnlich verhält es sich bei Lehrlingen, die das Betriebsklima als unangenehm empfinden.

Handlungsempfehlungen

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlbefindens von Jugendlichen. Dazu gehören eine wohlwollende Feedback- und Fehlerkultur in Schulen und Betrieben, die konsequente Umsetzung von Präventions- und Interventionskonzepten gegen Mobbing sowie die Förderung von körperlicher Gesundheit durch entsprechende Schutzmaßnahmen und Instruktionen.

Für detaillierte Informationen und tiefergehende Analysen empfiehlt sich ein Blick in das vollständige HBSC-Factsheet 04. Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen bieten wertvolle Ansatzpunkte für Pädagog:innen, Ausbildner:innen und Entscheidungsträger:innen, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Jugendliche in Österreich nachhaltig zu verbessern.

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